Was bedeutet EMDR?
EMDR, Eye Movement Desensitization and Reprocessing, bedeutet wörtlich in Deutsch‚ Augenbewegung-Desensibilisierung und Wiederaufarbeitung‘. Das Verfahren wurde in den 1980-er Jahren von der amerikanischen Psychologin und Literaturwissenschaftlerin Francine Shapiro entdeckt und seither stetig fortentwickelt. Bei der Behandlung von posttraumatischen Belastungsstörungen ist EMDR als wissenschaftliche Methode international anerkannt.
Wie funktioniert EMDR?
Beim EMDR wird angenommen, dass rasche Folgen gerichteter Augenbewegungen (oder auch akustischer Signale sowie taktiler Reize, z. B. klopfende Bewegungen) eine bilaterale Stimulation bewirken, die die Synchronisation der Gehirnhälften bzw. die innere Reorganisation dysfunktional wirkender Traumaerfahrungen ermöglichen.
Wofür eignet sich EMDR?
EMDR gilt auch in Deutschland seit 2015 als besonders geeignete Methode zur Behandlung von Posttraumatischen Belastungsstörungen (PTBS), wie sie bei Menschen, die Katastrophenerfahrungen gemacht haben (Krieg, Verfolgung, Naturkatastrophen, schwere Unfälle etc.), vorkommen. Auch bei der Behandlung älterer Traumata, bei Angststörungen und Trauma-assoziierten Störungen des Verhaltens oder des Sexuallebens kommt EMDR zur Anwendung.